Wellheim
In Windeseile

Duro Druck: Firmenverlegung von Neuburg nach Wellheim soll noch heuer über die Bühne gehen

08.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:59 Uhr

Der offizielle Spatenstich für Duro Druck in Wellheim erfolgte, während auf dem Gelände schon die Bagger im Einsatz sind. Auf dem Grundstück mit Hanglage sind zunächst umfangreiche Erdarbeiten erforderlich. Über das Projekt freuen sich nicht nur Manfred Hoffmann, Vorsitzender der Unternehmensgruppe Hoffmann (3. von links), und Bürgermeister Robert Husterer (4. von links), sondern auch Landrat Anton Knapp (4. von rechts), der "gutes Gelingen" wünschte. - Foto: Bartenschlager

Wellheim (DK) Die Firma Duro Druck GmbH drückt aufs Gas und treibt ihre Umsiedelung von Neuburg ins Urdonautal energisch voran. Am Freitag erfolgte der offizielle Spatenstich auf dem künftigen Firmengelände in der Neuburger Straße in Wellheim. Noch heuer soll der Standortwechsel vollzogen sein.

Duro Druck, die zur Unternehmensgruppe Hoffmann gehört, hat sich auf die Herstellung hochwertiger Etiketten spezialisiert. Hauptabnehmer ist die ebenfalls zur Hoffmann-Gruppe gehörende Sonax GmbH.

"Das ist kein Ersatz- oder Verbesserungsbau", erklärt Manfred Hoffmann, Vorsitzender der Unternehmensgruppe. Vielmehr wolle Duro Druck den Umsatz ausweiten und seine Dienste einem größeren Kundenkreis anbieten. Bisher werden etwa zwei Drittel des Umsatzes mit Sonax erzielt. "Das gibt Sicherheit". Doch dabei solle es nicht bleiben. Duro Druck wird komplett auf Digitaldruck umsteigen; bisher ist in Neuburg auch noch eine analoge Druckmaschine im Einsatz. Hoffmann sieht im Etikettendruck einen wachsenden Bereich. Praktisch jedes Produkt benötige ein Etikett, wobei allerdings die jeweiligen Auflagen sinken würden. Oft sei es so, dass nach zwei oder drei Auflagen das Etikett verändert werden müsse, weil sich die Inhaltsstoffe des betreffenden Produkts modifiziert haben oder der Gesetzgeber die Vorschriften geändert hat. Mit digitaler Technik sei Duro Druck aber bestens ausgerüstet, um die Wünsche der Kunden erfüllen zu können.

Diese Technik stößt aber in der bisherigen, aus den 1950-er Jahren stammenden Halle an Grenzen. "Hier herrscht ein Barackenklima und das ist für Papier und Farben nicht geeignet." Deshalb der komplette Neubau. In Wellheim werde die gesamte Produktionskette modernisiert. Das künftige Gebäude bekommt ein Solardach, so dass die Firma ihren Strom selbst nutzen kann. Die Decken erhalten Wasserkühlung, was zusätzlich Strom spare. Eine wichtige Voraussetzung sei eine sehr breite Datenautobahn; die Datenmengen, die kommuniziert werden müssen, seien erheblich, so Hoffmann. In Wellheim garantiert Kabel Deutschland ein Volumen von 100 Megabit.

Duro Druck hat in Wellheim ein etwa zwei Hektar großes Areal erworben, wovon es - bei vorausschauender Planung - etwa die Hälfte benötigt. Erweiterungsmöglichkeiten auch in weiterer Zukunft sind damit gewährleistet.

Das Investitionsvolumen ist erheblich: Das Gebäude selbst dürfte zwischen 3,5 und 4 Millionen Euro kosten; die Maschinen in einem ersten Schritt nochmals 1,2 bis 1,3 Millionen Euro. Der Bauzeitenplan ist ambitioniert, wie Architekt Josef Breitenhuber aus Neuburg einräumt: Bereits im Herbst sollen die Maschinen installiert sein. Die Schwierigkeit sei, mehrere Bälle in der Luft zu halten: die Genehmigung, die Ausschreibung, den Bau an sich, die maschinelle Seite. Die Verantwortlichen sind aber überzeugt, das hinzubekommen. Denn bisher wurde das Projekt in Windeseile vorangetrieben. Erst Mitte Dezember war Duro Druck an Wellheim herangetreten und hatte Interesse an diesem Standort bekundet. Zu diesem Zeitpunkt habe der Gemeinde noch nicht einmal das Grundstück gehört, kann sich Bürgermeister Robert Husterer ein Schmunzeln nicht verkneifen. Unmittelbar danach trat er in Verhandlungen mit der Kirche als Eigentümerin des Geländes ein und brachte einen Kauf- und Tauschvertrag zustande. Gleichzeitig klärte er verschiedene Fragen, etwa über Wasser- und Stromanschlüsse und besprach die Sache mit dem Wasserwirtschaftsamt. Was natürlich half, war die Tatsache, dass ein rechtsgültiger Bebauungsplan vorgelegen hatte, der nur geändert werden musste.

Auch der Betriebsrat ist zufrieden: mit der modernen Ausstattung, aber auch mit der Aussage der Firmenleitung, das Personal zumindest mittelfristig aufzustocken: von jetzt 20 auf 25 Mitarbeiter.